Ein paar wichtige Worte zu Beginn. Auch wenn die Dänische Landrasseziege eine robuste und widerstandsfähige Rasse ist, so bleibt sie doch eine Ziege mit spezifischen Ansprüchen an Haltung, Ernährung, Klauenpflege und Parasitenkontrolle. Wenn man noch keine Erfahrung mit der Ziegenhaltung oder wenigstens mit der Haltung von Schafen, Rindern oder Pferden hat, sollte man sich dringend vor der Anschaffung von Ziegen durch Literatur, das Netz und erfahre Züchter darüber informieren, welche Ansprüche sie stellen. Auch wenn man Ziegen nachsagt, sie fräßen alles, so stimmte es zwar, dass Ziegen noch Futterquellen ausnutzen, die andere Tiere nicht nutzen können, auf der anderen Seite ist aber gerade dieser effektive Wiederkäuermagen auch das empfindlichste Organ der Tiere. Mag ein Hund oder Mensch, wenn er sich verfressen hat, erbrechen und die Sache ist in Ordnung, so führt ein gestörter Pansen, wenn sich eine Ziege etwa an der Kraftfuttertonne verfrisst, sehr oft zum Tode.

 

Landrasseziegen können ganzjährig im Freien gehalten werden. Zwar mögen sie wie alle Ziegen keinen Regen, aber sie gewöhnen sich schon daran. Kälte ist kein Problem, die Tiere entwickeln im Herbst ein dichtes wärmendes Winterfell. Das wird deutlich, wenn man nach einer klaren Frostnacht im Herbst zu seinen Tieren geht, und sich auf dem Rücken der ruhenden Tiere Raureif gebildet hat. Wie bei Schafen, auf deren Wolle der gefallene Schnee wegen der guten Isolierung nicht durch die Körperwärme schmilzt, werden auch die Ziegen durch ihre Kaschmir-Unterwolle geschützt.

 

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Auch wenn die Tierärztliche Vereinigung für Tierschutz meint, dass Ziegen auch im Sommerhalbjahr bei Freilandhaltung unbedingt einen Regenschutz benötigen, so ist das nicht richtig. Ähnliche Ziegen leben in Schottland und vor der Westküste Norwegens wildlebend ohne jeglichen Stall, und verglichen mit einem dortigen Winter ist ein deutscher Sommer ein Luxusurlaub. Wichtiger sind vielmehr die Möglichkeit, sich bei Hitze in den Schatten legen zu können sowie ausreichend frisches Wasser.

 

Wenn die Ziegen auch im Winter draußen bleiben sollen, benötigen sie aber unbedingt eine trockene und windgeschützte Unterstellmöglichkeit, ausreichend Futter und Wasser.

 

Die Dänische Landrasse ist ursprünglich eine Zweinutzungsziege. So findet man auch heute wieder in Dänemark zwei verschiedene Haltungsformen. Einige Züchter nutzen sie eher intensiv als Milchziege, mit intensiver Fütterung und zweimal täglichem Melken, andere eher extensiv als Fleischziege, die bei einer Futterbasis vom Grünland praktisch nicht gemolken zu werden braucht.

 

Als Hobbyhaltung hat sich folgende Zwischenform bewährt:

Die Ziegen werden im Oktober/November gedeckt mit nachfolgend Geburten im März/April. Zwei, drei Wochen nach der Geburt kann dann die ganze Herde auf die Weide. Die Kitze ruhen dann nicht mehr so viel abseits der Mütter und sind nicht mehr durch Füchse oder schlechtes Wetter gefährdet. Bis August können auch die Böcke mit der Herde laufen, ohne dass es zu ungewollten Bedeckungen kommt. Solange die Kitze noch klein sind, muss man die Ziegen täglich kontrollieren und nach Bedarf nachmelken. Werden diese größer und sind die Tiere nur auf Grünland nutzen sie in der Regel die gesamte Milch der Mütter und wachsen zügig heran. Wenn die Bockkitze nicht kastriert werden, können sie bis Mitte August bei den Müttern und Schwestern bleiben und liefern dann einen ausgezeichneten Schlachtkörper. Das nicht Kastrieren erspart den Tieren den Eingriff und die Kitze wachsen auch schneller. Nach dem Absetzen der Bocklämmer kann man dann die Ziegen noch einige Zeit melken, muss dann aber doch zufüttern, damit sich dies bei der schlechter werdenden Grasqualität lohnt. Ohne Zufütterung kann man die Tiere aber auch recht bald trockenstellen, wenn man dies wünscht.

 

Böcke, Kastrate und Jungtiere eignen sich sehr gut zur Landschaftspflege, ihnen kann es mit Gebüsch und Gestrüpp nicht wild genug zugehen. Bei Milch gebenden Ziegen muss man dagegen aufpassen, dass sie sich ihr Euter nicht an Dornen oder ähnlichem verletzen können.

 

Ein Vorteil der dänischen Landrasse sind die leichten Geburten, so dass bei richtig ernährten Tieren mit genügend Bewegung nur selten Geburtshilfe notwendig ist.

 

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